In der Psychotherapie spielt die Achtsamkeit eine immer größere Rolle. Die positiven Effekte auf die Gesundheit konnten in wissenschaftlichen Studien eindeutig nachgewiesen werden.
Ich habe auch für mich persönlich das Achtsamkeitstraining entdeckt und in meinen Tagesablauf integriert. Diese Erfahrungen möchte ich gerne weitergeben und biete deshalb Achtsamkeits- und Imaginationsübungen an.
Was ist Achtsamkeit?
Achtsamkeit ist eine gesteigerte Form der Aufmerksamkeit und zwar eine Art von Aufmerksamkeit, derer wir uns bewusst sind.
Achtsam zu sein bedeutet, voll und ganz bei dem zu sein, was wir gerade tun und was wir dabei empfinden; es bedeutet, den Moment bewusst wahrzunehmen ohne ihn zu bewerten. Dadurch sind wir mit uns selbst in Kontakt.
Unser heutiger Lebensstil bewirkt aber oft genau das Gegenteil:
Wie oft tun wir mehrere Dinge gleichzeitig und sind in Gedanken schon zwei Schritte voraus?
Wie oft hasten wir hektisch durch den Alltag und fühlen uns gestresst und in vieler Hinsicht unzufrieden?
Wie oft sind wir in unseren automatischen Gedanken so gefangen, dass wir die Welt um uns herum gar nicht mehr richtig wahrnehmen?
Auf Dauer kann uns die alltägliche Stressbelastung sogar krank machen.
Was passiert bei Stress?
Bei einer Stressreaktion verändern sich unzählige wichtige Faktoren im Organismus. Die Herzfrequenz und der Blutdruck steigen, die Atmung wird flacher und schneller, die Muskelspannung nimmt zu, es werden Stresshormone ausgeschüttet und Wachheit und Reizbarkeit nehmen zu.
Diese Reaktion vollzieht sich aber nicht nur auf der körperlichen Ebene, auch unser Verhalten, Denken und Fühlen werden stark beeinflusst. Diese Reaktion des Organismus, die seit Jahrtausenden so abläuft, ist sinnvoll, um den Kampf gegen ein wildes Tier zu gewinnen oder uns fluchtartig in Sicherheit bringen zu können.
Doch heute sind lebensbedrohliche Situationen, die wir durch Kampf oder Weglaufen lösen müssen, selten geworden. Wir sind anderen Anforderungen ausgesetzt, die sich insbesondere im sozialen und beruflichen Bereich zeigen. Unser Organismus reagiert allerdings immer noch mit dem alten Programm der Stressreaktion, allerdings ohne dass die angestaute Anspannung durch körperliche Aktionen abgebaut wird.
Dies führt auf Dauer dazu, dass sich die Stressreaktion in Körper und Psyche festsetzt und zu einem chronischen Zustand wird.
Als Folge entstehen Probleme in der Leistungsfähigkeit, die sich in einem Gefühl innerer Anspannung, Konzentrationsschwäche, Reizbarkeit, Schlafstörungen, Bluthochdruck, Muskelverspannungen, Verdauungsstörungen, Schwächung des Immunsystems und in vielem mehr äußern können.
Entspannung durch Achtsamkeit
Lenken wir die Aufmerksamkeit nach innen, zum Beispiel auf unseren Atem, wird dem Körper signalisiert, in Sicherheit zu sein und es wird statt einer Kampf- bzw. Fluchtreaktion eine Entspannungsreaktion ausgelöst. Die Atmung wird ruhiger und tiefer, die Herzfrequenz und der Blutdruck werden gesenkt und die Muskulatur entspannt sich. Der Organismus kommt zur Ruhe.
Achtsamkeitstraining kann uns helfen, inmitten der vielfältigen Herausforderungen unseres Alltags die eigene Mitte nicht zu verlieren und die innere Ruhe zu bewahren.
Achtsamkeit kann uns helfen, innezuhalten und unsere Körperempfindungen, Sinneseindrücke, Gefühle und Gedankenaufmerksam wahrzunehmen, nicht zu bewerten und anzunehmen.
Achtsamkeitstraining kann helfen, unsere persönliche Stress-Lebenssituation und unsere inneren Einstellungen zu erkennen und unsere Denk-und Verhaltensmuster zu verändern.
Das Geheimnis der körperlichen und geistigen Gesundheit liegt darin,
nicht um die Vergangenheit zu trauern,
sich nicht um die Zukunft zu sorgen oder Probleme vorauszuahnen,
sondern weise und voller Ernst in der Gegenwart zu leben.